Dezember 2016
Alemannia Mariadorf hat ein neues Trainerteam
Der punktlose Tabellenletzte der Fußball-Landesliga hat ein neues Trainerteam
Reportage über die Landalemannia aus der Aachener Zeitung
vom 06.12.2016

Bei der Land-Alemannia bleibt man trotzig
Von Yannick Longerich
Alsdorf. Am Ende eines bitterkalten Fußballnachmittags in der Landesliga können die abgekämpften Kicker von Schwarz-Weiß Nierfeld konstatieren: Im Westen nichts Neues. Drei Punkte eingefahren, ein dreckiger Arbeitssieg in Unterzahl beim weiterhin punktlosen Tabellenletzten Alemannia Mariadorf. Überlebenswichtig im Abstiegskampf.
Die Spieler in gelb und schwarz stehen verstreut vor dem Kabineneingang. Es ist ruhig, ein wenig wird mit den Umstehende über das zurückliegende Spiel diskutiert. Es sind die Ausstehenden – Betreuer, Vorstandmitglieder und Fans – die das Team wieder aufrichten, Mut zu sprechen, Optimismus verbreiten. Hier hat sich niemand aufgeben trotz der punktlosen Tristesse beim Blick auf die Tabelle. „Und wenn schon, uns kriegen sie nicht kaputt! Dann eben nächstes Jahr Bezirksliga“, lautet das geflügelte Wort in diesen Stunden.
Rückblende: Freitagabend stehen zum Abschlusstraining 16 Spieler inklusive zweier Torhüter unter der Leitung von Trainer Imad Laadim auf der gefrorenen Asche am Südpark. Für einen punktlosen Tabellenletzten ein echter Luxus möchte man meinen, zumal den Land-Alemannen die bittere Pleite vom Wochenende noch in den Knochen steckt. Eine souveräne 2:0 Führung wurde nach 70 Minuten noch aus der Hand gegeben, sodass am Ende eine derbe 5:2 Packung in Erftstadt-Lechenich zu Buche stand. „Die Trainingsbeteiligung ist nach wie vor ausgezeichnet, man merkt den Jungs an, dass hier keiner aufgibt und aufgeben will“, sagt der langjährige Teambetreuer Matthias Esser.
Dick eingepackt sitzt er wie bei jedem Training zusammen mit Physiotherapeut Richard Stommen auf der Reservebank und beobachtet das muntere Treiben. Ein deutliches Handspiel unterbindet einen Angriff der Trainingsgruppe. „Spiel weiter, es hat niemand gepfiffen“, lautet der postwendende Kommentar von Trainer Laadim. Der Ball wird zurückerobert und zappelt wenige Sekunden später im Netz von Torhüter Aleksandar Lovric.
Seitdem Laadim Anfang Oktober seinen ehemaligen Chef Manuel Ortiz-Gonzales beerbt hat, hat sich für den einstigen Spieler der Land-Alemannia viel verändert: „Ich habe die Mannschaft in einer unglaublich komplizierten Situation übernommen. Da ich mit vielen von Ihnen noch gemeinsam gespielt habe, musste ich schnellstmöglich die notwendige Distanz gewinnen, damit eine gewisse Hierarchie sich einstellt. Ich denke, zumindest das hat bislang gut funktioniert.“ Anhand der nackten Tabelle ist Laadim nicht viel weiter als sein Vorgänger. Der sogenannte „Reset-Knopf“ wäre noch nicht gefunden worden, viele Probleme hätten sich seit der Rückrunde der vergangenen Spielzeit gezeigt und haften weiter an der Mannschaft. Man merkt dieser Mannschaft aber zumindest beim Training an, wieder den nötigen Biss zu haben.
Am Sonntagnachmittag haben wieder fast 100 Alemannia-Anhänger den Weg zum Südpark gefunden und erleben schon nach vier Minuten allzu Vertrautes, als Gästespieler Oliver Manteuffel eine Unachtsamkeit der Mariadorfer Abwehr nutzt und zum 0:1 trifft. Die Land-Alemannen wirken jedoch wenig geschockt holen sich den gerechten Lohn bereits in der 13. Minute ab, als der Nierfelder Daniel Bildstein von Schiedsrichter Christian Lex nach Notbremse früh zum Duschen geschickt wird und Tobias Voss den fälligen Strafstoß zum umjubelten 1:1 versenkt. Es keimt leise Hoffnung auf bei nunmehr ausgeglichenem Spielstand und langer Überzahl.
Mit dem Halbzeitpfiff wächst die Zuversicht, dass es gerade heute mit dem ersehnten ersten Punktgewinn klappen könnte. „Ich traue dem Braten noch nicht ganz. Wir legen uns immer wieder krumme Dinger hinten rein“, orakelt Platzwart Michael Schwarzer. Recht bekommt er schon fünf Minuten nach Wiederbeginn, als Abwehrrecke Mert Büyükkelek eine Nierfelder Hereingabe in die eigenen Maschen abfälscht. Fassungslosigkeit macht sich unter den Zuschauern breit, die Land-Alemannia hat ohne Not mal wieder einem Gegner die Führung geschenkt. Was folgt sind 40 Minuten biederes Anrennen gegen das Nierfelder Abwehrbollwerk. Das Mariadorfer Spiel ist zuteilen recht ansehnlich, aber nicht von Erfolg gekrönt.
Josef Weitz, jüngst wiedergewählter Vorsitzender der Mariadorfer Alemannia, steht versteinert neben der kleinen Kaffee-Bude mit den beiden Mariadorfer Schlachtenbummlern Adolf Boehm und Heinz Dreßen. Man merkt dem Vereinschef an, wie sehr die Situation an ihm zehrt. Zum Hundertjährigen wollte er den Vorsitz eigentlich abgegeben haben, um den Weg für die jüngere Generation freizumachen. Der Große Rückhalt aus den Kreisen der Mitglieder und nicht zuletzt die glühende Liebe zum Verein haben ihn davon überzeugt, hier und heute weiterhin als erster Mann im Verein zu fungieren und nicht „dass Schiff in seiner Not zu verlassen“.
Es ist symptomatisch, dass Mariadorf erst dann zum zweiten Torerfolg kommt, als dass Spiel mit 1:3 zugunsten der Gäste bereits entschieden ist. Das Freistoßtor von Francesco Alberga ist zwar sehenswert, aber nicht nur aus Sicht von Heinz Dreßen unter dem Strich „für die Katz'.“ Trotzdem geht vom harten Kern niemand schnell nach Hause. Im Vereinsheim sitzen der Vorsitzende und sein Trainer noch eine Stunde nach Abpfiff bei einer heißen Tasse Kaffee zusammen und plaudern über die nächste Zeit.
Laadims Zusage für den Trainerposten gilt unter den jetzigen Bedingungen bis zum Jahreswechsel, danach braucht der Jungtrainer definitiv die Unterstützung eines neuen Assistenten, damit Beruf und Familie nicht leiden. Die junge Mannschaft scheint in ihm einen Mann gefunden zu haben, der die Sprache der Spieler spricht und hoffen lässt, langfristig das Ruder herumreißen zu können.
Unterstützung erhält er noch im Vereinsheim von unerwarteter Seite: Gästetrainer Achim Züll zollt der jungen Mariadorfer Mannschaft großen Respekt, die sich trotz der trostlosen Situation nicht aufgibt und auch heute aus seiner Sicht eine ansprechende Leistung gezeigt habe. „Wir haben in Nierfeld mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Gute Spieler können wir nicht lange bei uns halten und mit Jugendlichen kannst du das nicht immer gleichwertig kompensieren.“ Am Ende bleibt eine Schicksalsgemeinschaft. Die Land-Alemannia wird allen Gerüchten zum Trotz die Saison zu Ende spielen, ein Rückzug ist von allen Seiten her ausgeschlossen. Platzwart Schwarzer nimmt es sportlich: Und wenn wir absteigen, na und? Dann spielen wir eben nächstes Jahr eine erfolgreiche Saison in der Bezirksliga!“ Es geht also immer weiter am Südpark.
Nachgefragt: Josef Weitz (1. Vorsitzender)

Wird der Verein kurzfristig reagieren?
Wir werden kein Harakiri betreiben, aber zwei bis drei Zu- und Abgänge werden schon stattfinden. Mit dem Trainer werden wir uns in der kommenden Woche zusammensetzen und das weitere Vorgehen besprechen.
Wie sieht die langfristige Ausrichtung aus?
Wir haben nicht die finanziellen Mittel, um Topspieler lange zu halten, deswegen wollen wir in Kooperation mit der erfolgreichen zweiten Mannschaft möglichst viele Jugendspieler integrieren. Finanzielle Experimente sind genauso ausgeschlossen, wie ein Zurückziehen der Mannschaft in dieser Saison.
Wie sieht ihre Zukunft im Verein aus?
Vor fünf Jahren habe ich bereits eine Verjüngung des Vorstands angekündigt. Auf Drängen der Mitglieder habe ich im November dann nochmals kandidiert unter der Bedingung, dass junge Leute bei uns im Vorstand hospitieren und an höhere Aufgaben herangeführt werden. Nach dieser Amtszeit werde ich nicht mehr antreten.
Adolf Böhm (Alemannia Urgestein)

Ich finde, dass unsere Hintermannschaft etwas zu langsam ist. Viele unnötige Gegentore sind schon gefallen, weil unsere Verteidigung zu langsam umschaltet. Die Jungs bringen sich oftmals selbst um ihrem verdienten Erfolg.
Heinz Drehsen (Langjähriger Begleiter)

Spielerisch sehen wir auch dieses Jahr eine ansprechende Mannschaft. Die jungen, talentierten Nachwuchsspieler müssten allerdings mehr entlastet werden. In solch jungen Jahren kann man noch nicht alleine die Kohlen aus dem Feuer holen.
Matthias Esser (Betreuer)

Die Mannschaft bleibt trotz der desaströsen Saison zusammen und kämpft weiter, das freut mich sehr. Auch die Trainingsbeteiligung ist bemerkenswert. Vielmehr sind es viele Details die zu der aktuellen Situation beitragen. Wir müssen einfach den Schalter finden.
Michael Schwarzer (Platzwart am Südpark)

Eine solche sportliche Misere habe ich in meiner langen Zeit bei der Alemannia noch nicht erlebt und trotzdem ist die Stimmung vereinsintern und das Interesse der Zuschauer weiterhin auf hohem Niveau.
Richard Stommen (Physiotherapeut)

Die Jungs sind konditionell auf einem sehr guten Level und die taktische Ausbildung genügt alles in allem den Ansprüchen der Liga. Ich denke, dass das Problem mentaler Natur ist. Wir brauchen endlich ein Erfolgserlebnis!
Bericht von FuPa Aachen vom 13.12.2016:
Imad Laadim ist nicht mehr Coach in Mariadorf

Nach der 1:6-Niederlage in Teveren hat Mariadorfs Interimstrainer Imad Laadim, zuvor „Co“ unter Manuel Ortiz-Gonzalez, sein Amt offiziell aufgegeben. „Ich habe gedacht, wenn es läuft, mache ich vielleicht weiter“, gibt der 32-Jährige, der seine Karriere vergangene Saison nach einem Kreuzbandriss beenden musste, ehrlich zu. „Aber es gibt einfach zu viele Baustellen, um die ich mich zeitlich neben meiner beruflichen Belastung nicht so intensiv wie nötig kümmern kann.“
Das 1:6 zum Abschluss sei schon „eine Ohrfeige. Meine erste Trainerstation war nicht so prickelnd, trotzdem habe ich es als sehr schön empfunden, vor allem mit den
jungen Spielern zu arbeiten, die Biss haben und Erfahrungen sammeln wollten“. Wer den Tabellenletzten, der mit null Punkten sicher schon für die Bezirksliga planen darf, übernimmt, ist noch nicht
geklärt.
Oktober 2016
Imad Laadim und Tom Weitz unterstützen die Erste Mannschaft als Co.- bzw. Torwarttrainer !!!
Juli 2016
Bericht aus der Aachener Zeitung vom 07.10.2016

Nein, Augenzeuge war Bernhard Schmitz, Trainer von Germania Eicherscheid, nicht am Donnerstag bei der 4:5-Niederlage des anstehenden Gegners Ale-mannia Mariadorf in Glesch-Paffendorf. Und das aus gutem Grund: „Ich habe trainieren lassen, um optimal auf die Partie am Sonntag vorbereitet zu sein.“ Denn unterschätzen will der Coach des Aufsteigers die immer noch punktlosen Land-Alemannen nicht. „Der Gegner ist besser als es die momentane Tabellensituation hergibt“, meint Schmitz. „Er hat zuletzt vier Tore erzielt, ist auf dem Weg in die richtige Spur. Die wird er sicher finden, hoffentlich nicht schon gegen uns.“
Bericht aus der Aachener Zeitung vom 01.07.2016
Leistungsträger verabschiedet !!!

Positive Außendarstellung
Im Jahre 2000 kehrte Thomas Weitz in den Mariadorfer Südpark zurück, wo er bis heute als glänzender Torhüter seine Leistungen im Dienste der Mannschaft stellte. „Er war bei seinen Mannschaftskollegen nicht nur als Mitspieler und Spielführer sondern auch als Mensch sehr gefragt und beliebt. Seinen Verein hat er nicht nur durch seine sportlichen Leistungen sondern auch durch seine Außendarstellung immer in positiver Weise vertreten. Dafür dankt der Vorstand und die Mannschaft Thomas Weitz und wir freuen uns, dass er dem Verein auch in Zukunft in anderen Funktionen erhalten bleibt“, so Franz-Josef Stollenwerk.
Thomas Weitz bedankte sich für die ehrende Verabschiedung und erinnerte noch daran, dass er mit der Alemannia gleich im ersten Jahr 2001 Meister und somit Aufsteiger in die Landesliga wurde. „Ich bin hier groß geworden. Die Alemannia war immer mein Heimatverein. Auch wenn ich vorübergehend hier nicht gespielt habe, blieb ich der Alemannia aus Mariadorf im Herzen treu. Dank empfinde ich dafür, dass ich in all den Jahren von Verletzungen verschont blieb“, so Weitz.
Alemannia Aachen gewinnt zum 100-jährigen Jubiläum der Landalemannia mit 6:1 im Südpark !!!
Erste Mannschaft schlägt sich gut gegen die Regionalligakicker und muss sogar in Führung gehen. Ca. 600 Zuschauer sehen das Spiel im Südpark.

April 2016
Verkaufsstart des Stickeralbum !!!
Endlich ist es soweit… am Samstag den 09.04.2016, pünktlich zum ersten Spieltag der Jugend nach den Osterferien, startet im Südpark ab 10.00 Uhr der Verkauf für das erste Sticker-Sammelalbum des SV Alemannia Mariadorf!!!
Wie bereits nach dem Fotoshooting Ende Februar angekündigt, hat die Jugendabteilung zum 100jährigen Vereinsjubiläum - zusammen mit der Firma Akinda - ein Stickeralbum realisiert, ähnlich den bekannten „Paninialben“ mit den Fussballstars der WM oder EM.
Hiermit wollen wir zum runden Jubiläum beitragen, um unseren Verein zu präsentieren, aber auch um Zusammengehörigkeit, Kommunikation, Teamgeist und die Identifikation innerhalb und zwischen den Mannschaften zu stärken.
Neben einem tollen Sammelalbum wurden von allen Mannschaften, Spielern/innen, Trainer-/innen unseres Vereins eigene Klebebilder hergestellt, natürlich noch Mannschaftsfotos und auch Bilder von Vorstandsmitgliedern, Funktionären u.v.m., insgesamt rund 350 Sticker, alles verpackt in einem tollen Heft mit vielen weiteren Infos! Zudem wird das Stickeralbum von einigen regionalen Sponsoren unterstützt, die ebenfalls einen eigenen Sticker erhalten!
Das Heft ist für 5,00 Euro zu haben, die dazugehörigen Stickertütchen mit 5 Bildern gibt es für 1,00 Euro pro Packung.
Neben der Jugendcafeteria und des Clubheims (Verkauf zu den üblichen Öffnungszeiten während der Trainingszeiten und den Jugendspielen) können Sticker in weiteren Verkaufsstellen bezogen werden:
- SPORTSFREUND Rauscheid, Bahnhofstraße 56 in Alsdorf
und
- EDEKA Holland, Eschweiler Straße 2a in Mariadorf am Dreieck
Zudem sind Tauschbörsen geplant, die bei uns am Sportplatz als auch in den Verkaufsstellen stattfinden sollen. Die Termine werden noch bekannt gegeben.
Die anteiligen Einnahmen aus diesem Projekt fließen zu 100% in die Jugendkasse. Somit werden gleichzeitig alle Jugendmannschaften des SV Alemannia unterstützt!
“Bevor Kindheitsträume wahr werden, müssen Kindheitserinnerungen geweckt werden!“
März 2016
Wahnsinnsjubiläum: 1000. Spiel in Landesliga!

Josef Weitz hätte ahnen können, dass in dieser Saison noch ein ganz besonderes Spiel ansteht. Schließlich weiß der Klubchef des SV. Alemannia Mariadorf, dass 2016 für seinen Verein ohne Wenn und Aber das Jahr der Jubiläen ist. Der Sechstligist aus Alsdorf bei Aachen feiert seinen 100. Geburtstag, mischt als einziges Team seit exakt 70 Jahren ununterbrochen im Spielbetrieb auf Verbandsebene mit und der Vorsitzende selbst ist seit 20 Jahren im Amt. Doch die 1000. Partie seiner Alemannia in der Landesliga Mittelrhein wäre dem umtriebigen 64-Jährigen beinahe durchgegangen. „Wir verwahren zwar noch jede Menge Unterlagen und alte Tabellen in unserem Vereinsheim, aber diese Marke hatten wir nicht auf dem Schirm“, sagt Weitz.
Ein Hinweis aus der Nachbarschaft änderte das. Hans Büttner, der nicht weit entfernt von der Anlage der Alemannia zu Hause ist, stolperte irgendwann über die Zahlen, die Einzigartiges im Verband Mittelrhein ankündigten. „Ich habe mir im Internet die ewige Tabelle der Landesliga angeschaut, ein bisschen gerechnet und wusste, dass mit der Partie gegen den SV Rott diese spezielle Marke erreicht wird“, erzählt Büttner. Kurzerhand verfasste er eine E-Mail, mit der Weitz und dessen Mitstreiter auf das bevorstehende 1000. Spiel aufmerksam gemacht wurden. „Dafür bin ich ihm dankbar, sonst wäre das wohl unbemerkt durchgerutscht“, sagt Weitz, der vor seiner Zeit als Vorsitzender schon 20 Jahre als Geschäftsführer tätig war.
Am Sonntag nun war der große Tag, das große Jubiläum.
"Gegen einen Umzug haben wir uns erfolgreich mit Händen und Füßen gewehrt" Für eine Umgestaltung des Stadionmagazins Südpark-Echo kam der Tipp zu spät. Ohnehin wollte Weitz
allzu großen Trubel vermeiden, „schließlich steckt das Team immer noch im Abstiegskampf“, wie er betont. „Darauf gilt es sich zu konzentrieren." Immerhin informierte der Vorsitzende noch den Fußball-Verband-Mittelrhein und die örtliche Presse. Und natürlich vergaß der 64-jährige Beamte
der Deutschen Bahn AG auch nicht, den Informanten zu der Partie einzuladen. Büttner nahm die Einladung gerne an und schaute sich erstmals live ein Match des SV Alemannia Mariadorf an.
Seit 20 Jahren im Amt:

Musterbeispiel für Kontinuität: Die erste Mannschaft der Alemannia kann auf mehr als 30 Jahre Landesliga-Zugehörigkeit verweisen.
Er dürfte wiederkommen, denn die Land-Alemannia, wie der Klub in Abgrenzung zur großen Alemannia im benachbarten Aachen genannt wird, zeigte ein furioses Jubiläumsspiel. Top-Torjäger Alessio Pinna brachte die Gastgeber nach neun Minuten in Führung. Dem Ausgleich (12.) folgte die prompte Antwort: Marco Vidakovic erzielte das 2:1 (14.), ehe Pinna zum zweiten Mal traf (41.). Zwar verkürzte Rott noch vor dem Wechsel auf 2:3, doch André Hochmuth beseitigte mit dem 4:2 (88.) letzte Zweifel am Erfolg der Alemannia. „Die Jungs haben die Vorgaben mit einer tollen Einstellung umgesetzt“, freute sich Trainer Manuel Ortiz-Gonzalez.

Auch Weitz war nach dem Spiel stolz. Seine Mannschaft hatte gewonnen, sich der ärgsten Sorgen im Abstiegskampf entledigt und befindet sich damit auf dem Weg, der inzwischen mehr als 30 Jahre andauernden Landesliga-Zugehörigkeit mindestens eine weitere Saison hinzuzufügen. „Diese Kontinuität ist schon etwas Besonderes“, unterstreicht Weitz. In all den Jahren habe man im Umland Vereine aufblühen und untergehen sehen, erklärt der 64-Jährige. „Bei uns wurde dagegen nie mit dem großen Geld hantiert, sondern auf Nachhaltigkeit gesetzt.“ So musste man zwar immer wieder den Verlust großer Talente verkraften, aber dafür spielen in der ersten Mannschaft eine ganze Reihe von Eigengewächsen, die dem Team einen besonderen Charakter verleihen. „Das ist eine klasse Truppe“, sagt Weitz. Diese Eigenschaften schätzen auch die Zuschauer - gerade in einem Ort, dessen Einwohner bis zur Schließung der Zechen im Aachener Revier in erster Linie von der harten Arbeit im Steinkohlenbergbau lebten. Dass der Klub mit seinen rund 600 Mitgliedern, 14 Nachwuchs- und drei Seniorenmannschaften so fest im Ort verwurzelt ist, verdankt er auch seiner zentral gelegenen Sportstätte. „Jahrelang stand ein Umzug an den Ortsrand zur Debatte, aber wir haben uns mit Händen und Füßen gewehrt“, berichtet Weitz. Der Pachtvertrag wurde verlängert und damit ist besiegelt, dass Klubheim, Rasen- und Hartplatz auf absehbare Zeit bleiben, wo sie sind.
Nach der Erneuerung des Tennenplatzes soll bald auch das grüne Geläuf saniert werden. Weitz erzählt das mit Stolz und vielleicht auch ein wenig Wehmut. Denn für ihn ist bald Schluss. „Ich möchte den Vorsitz eigentlich in diesem Jahr abgeben“, sagt er. So hat er es jedenfalls geplant. Weitz geht in Pension – nach exakt 50 Dienstjahren. Noch so ein Jubiläum. Krumme Zahlen, so scheint es, sind in diesem Jahr in Mariadorf einfach nicht vorgesehen.

„Die Mannschaft ist heiß auf das Spiel und sehr motiviert. Und entsprechend wird sie morgen auch auftreten“, verspricht Alemannia-Coach Manuel Ortiz-Gonzalez. Am vergangenen Sonntag hatte sein Team bei den Sportfreunden Düren (5:1) „drei für uns wichtige Punkte eingefahren“, so der Coach des Tabellenelften, der mit 19 Punkten längst noch nicht auf der sicheren Seite ist. Der Sieg in Düren wurde aber teuer „erkauft“, Imad Laadim verletzte sich schwer am Knie und wird diese Saison nicht mehr auflaufen. Zudem fehlen Ingo Schmiedel, Tobias Achterberg und Martin Beltran Sanchez verletzt.
„Rott ist ein unbequemer Gegner, spielerisch sehr stark. Ich habe das Team in Niederau gesehen, wo es stark agierte, aber noch verloren hat“, so Ortiz-Gonzalez. „Ich denke, beide Mannschaften wollen gewinnen und werden entsprechend auftreten.“ Und auch sein Kollege erwartet ein Kampfspiel: „Die Zweikämpfe werden im Mittelpunkt stehen. Mariadorf hat die meisten Punkte zu Hause geholt, wir sind also gewarnt“, sagt Rotts Trainer Faton Popova, der die starke Offensive mit Pina und die schnellen Außen der Gastgeber besonders hervorhebt. Rott kommt ohne Shohei Yamashita (vier Wochen gesperrt), Marvin Brauweiler (Gelb-Rot-Sperre), Timon Lantin (Leisten-OP) und dem immer noch an der Hand verletzten Oliver Klär. Hinter mindestens zwei weiteren Spielern stehen Fragezeichen, so dass Popova sein Team gegenüber den jüngsten 2:0-Erfolg gegen Brühl umstellen muss. „Ich denke noch darüber nach“, sagt der Rotter Coach schmunzelnd. „Yamashita hat gut gespielt und viel gemacht, auch Brauweiler hinterlässt eine Lücke.“ So wie gegen Brühl will der 31-Jährige sein Team auch in Mariadorf sehen: „Wir haben stark agiert und wollen genau da weitermachen.“
Der SV. Alemannia Mariadorf feiert am Sonntag ein besonderes Jubiläum gegen den SV Rott - 1000. Spiel in der Landesliga !!!
Genau zum 100-jährigen Bestehen des SV. Alemannia Mariadorf, gibt es gleich noch ein weiteres
Jubiläum zu feiern und zwar das 1000. Spiel in der Landesliga-Geschichte des Vereins !!!
Laut der Ewigen Tabelle der Landesliga bestritt der Verein von 1948 bis 2012 insgesamt 954 Spiele und war bis dorthin 32 Jahre lang in der Landesliga Mittelrhein vertreten. Im Jahr 2013 kamen dann noch 30 Spiele hinzu, so dass 984 Spiele zu Buche standen.
In der laufenden Saison hat die Erste Mannschaft nun 15 Spiele bestritten, so dass man auf eine Gesamtspielzahl von 999 kommt.
Am Sonntag wird der SV. Alemannia Mariadorf somit gegen den SV Rott sein 1000. Spiel in der Landesliga Mittelrhein bestreiten ! Wenn das nicht ein Grund zum Feiern ist !?!?

Bericht aus der Aachener Zeitung:
Der Top-Torjäger verlässt Alemannia Mariadorf
Alessio Pinna wechselt zum VfL Vichttal. Ihn ersetzt Francesco Alberga aus Oidtweiler. Bislang echte drei Neuzugänge.

Manuel Ortiz-Gonzalez weiß, wo er in der kommenden Saison der Fußball-Landesliga mit seiner Alemannia aus Mariadorf stehen will. Beziehungsweise er weiß, wo er es nicht will: Nämlich auf dem ersten Nichtabstiegsplatz wie in der vergangenen Saison, gerade mal zwei Punkte vorm ersten Absteiger SV Rott.
„Wir wollen uns von Anfang an im Mittelfeld etablieren“, sagt der Trainer, der in seine dritte Saison in Alsdorf geht.
Rückblickend auf die abgelaufene Saison,
die im Prinzip nur dadurch zufriedenstellend gelaufen sein dürfte, weil man die Klasse gehalten hat, sagt der Trainer auch: „Es gibt nicht viele Dinge, die wir viel besser machen müssen.“ Grund für die Teilnahme im Abstiegskampf sei vielmehr das Verletzungs- und Krankheitspech innerhalb der Mannschaft. Dennoch gibt Ortiz-Gonzalez zu Protokoll, dass die Defensive in ihrer ersten Landesligasaison nach dem Aufstieg 14/15 nicht mehr so stabil gestanden habe, wie zu Bezirksligazeiten.
Die letzte Bezirksligasaison ist für Ortiz-Gonzales bei mehreren Analysen der Gradmesser. So auch bei den Abgängen. „Mit Alessio Pinna verlässt uns unser Top-Torjäger aus der Bezirksligazeit“, sagt der Trainer, „er war es auch in der vergangenen Saison, war aber leider in der Rückrunde nicht mehr so treffsicher.“ Mit 14 Toren auf dem Konto verlässt der Stürmer die Alemannia in Richtung des letztjährigen Dritten VfL Vichttal – für seinen Ex-Trainer einer der Favoriten auf die oberen Ränge.
Als Ersatz für Pinna kommt Francesco Alberga von Concordia Oidtweiler mit der Empfehlung von 19 Treffern aus der vergangenen Bezirksligasaison. Zwei weitere Verpflichtungen sind Mittelfeldmann Mouhcine Mimi, der aus dem belgischen Eynatten kommt und zuvor für Westwacht Aachen in der Landesliga aktiv war, und Lucas Heitzer. Der 20-Jährige ist ebenfalls fürs Mittelfeld vorgesehen und kommt vom Bezirksligisten Jugendsport Wenau.
Ein vierter Transfer liege laut Ortiz-Gonzalez noch in der Schwebe. „Der Spieler ist im Urlaub, deswegen will ich dazu nicht mehr sagen.“ Mit diesem Transfer – oder auch nicht – sei die Kaderplanung abgeschlossen. Dazu gesellen sich noch sechs Spieler aus der zweiten Mannschaft und der eigenen Jugend. Ins Trainingslager beordert der Trainer sein Team, das seit vergangenem Sonntag wieder auf dem Platz steht, nicht. Ortiz-Gonzalez ist froh, dass der größte Teil der Mannschaft die gesamte Vorbereitung mitmachen werde.
Abgänge: Steffen Mühldorf (TuS Langerwehe), Alessio Pinna (VfL Vichttal)
Neuzugänge: Mouhcine Mimi (Eynatten, Belgien), Francesco Alberga (Concordia Oidtweiler), Lucas Heitzer (JS Wenau), Umut Gökgöz, Emre Erol, Yannick Wenn (alle 2. Mannschaft), Hasan Cetinkaya, Sülegman Can, Orcun Behil (alle eigene Jugend)
Imad Laadim verletzt sich schwer am Knie !!!
Im letzten Meisterschaftsspiel der Landalemannia gegen die Sportfreunde Düren musste er bereits nach einem heftigen Zusammenprall mit einem Gegenspieler verletzt ausgewechselt werden.

Beim letzten Meisterschaftsspiel unserer Ersten Mannschaft, verletzte sich unser Neuzugang Imad Laadim schwer am Knie und musste bereits nach 23 Minuten ausgewechselt werden. Er wurde sofort in ein Dürener Krankenhaus verbracht, wo dann die erschreckende Diagnose - Meniskusriss, Innenbandriss, sowie Kreuzbandriss - festgestellt wurde.
Der Vorstand, wie auch die Mannschaft waren bereits kurz nach dem Vorfall sehr bestürzt über die schwere Verletzung von Imad und man brauchte einige Minuten, um das Geschehene zu verarbeiten. In der Halbzeitpause war der Mannschaft dann ziemlich schnell klar, dass man die 2. Hälfte mit einer völlig anderen Einstellung angehen muss, um den Sieg für Imad einzufahren. Das wurde dann auch eindrucksvoll mit einem 5:1 geschafft.
Der SV. Alemannia Mariadorf wünscht Dir Imad an dieser Stelle, alles Gute und viel Kraft, um schnell wieder auf die Beine zu kommen. Wir sind für Dich da !